Ist Kratom ein Opioid?
Wichtigste Erkenntnisse
- Kratom ist eine Pflanze aus Südostasien, die berauschend wirken und Eigenschaften haben kann, die an Opioide erinnern. Allerdings passt sie nicht klar in eine dieser Kategorien.
- Die Hauptwirkstoffe von Kratom, Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin, beeinflussen die Opioid-Rezeptoren im Gehirn. Sie sorgen für eine schmerzlindernde und beruhigende Wirkung, unterscheiden sich aber in ihrem Risikoprofil von klassischen Opioiden.
- Anwender*innen berichten sehr unterschiedlich über die schmerzlindernde Wirkung von Kratom. Deshalb sind weitere klinische Studien notwendig, und eine individuelle, sorgfältige Anwendung ist entscheidend.
- Kratom kann abhängig machen. Wer regelmäßig hohe Mengen konsumiert, kann Entzugserscheinungen, Atembeschwerden und andere Nebenwirkungen bekommen, vor allem bei gleichzeitiger Einnahme anderer Substanzen.
- Die rechtliche Lage und Regulierung von Kratom unterscheidet sich stark von Land zu Land. Deshalb sollten wir uns über die Gesetze vor Ort informieren und beim Kauf auf gute Qualität achten.
- Nur weil etwas „natürlich“ ist, heißt das nicht automatisch, dass es sicher ist. Wenn wir Kratom in Betracht ziehen, sollten wir die Risiken kennen, darauf achten, woher wir es beziehen, und es verantwortungsvoll nutzen.
Kratom ist per Definition kein Opioid, wirkt aber auf die Opioid-Rezeptoren im Gehirn. Die Pflanze stammt aus Südostasien und wächst am Baum Mitragyna speciosa. Ihre wirksamen Bestandteile – insbesondere Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin – können, insbesondere in höheren Dosierungen, Effekte hervorrufen, die Opioiden ähneln. Kratom wird bei uns zum Beispiel zur Linderung von Schmerzen, zur Stimmungsaufhellung oder zur Unterstützung beim Entzug von Opioiden genutzt. Offiziell gilt es in den meisten Ländern nicht als Opioid, birgt aber ähnliche Risiken und Nebenwirkungen. Weltweit gehen die Meinungen und Rechtsprechungen zur Sicherheit von Kratom weit auseinander. Um mehr Klarheit zu schaffen, zeigen wir im weiteren Verlauf dieses Artikels, wie Kratom wirkt, welche Risiken bestehen und wie es in den Kontext pflanzlicher Alternativen eingeordnet werden kann.
Kratom-Extrakt
Maeng Da-Pulver (50g)Wie wird Kratom klassifiziert?
Kratom ist ein pflanzlicher Extrakt, der aus den Blättern des Mitragyna speciosa-Baums gewonnen wird. Bei niedriger Dosierung wirkt es anregend, bei höheren Mengen zeigt es dagegen Eigenschaften, die denen von Opioiden ähneln. Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Südostasien und wird dort bereits seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin angewendet. In den USA wird Kratom häufig als pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel verkauft und ist, Stand April 2019, weder reguliert noch als kontrollierte Substanz eingestuft. Die amerikanische Drogenbehörde DEA betrachtet Kratom jedoch aufgrund seines Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzials als sogenannte „besorgniserregende Substanz“.
- Kratom wird anhand seines Alkaloidmusters eingestuft:
- Die Hauptbestandteile sind Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin.
- Diese Alkaloide docken an die Opioidrezeptoren im Körper an, zeigen jedoch ein anderes Wirkungsspektrum als klassische Opioide.
- Je nach Sorte und Dosierung können die Effekte stimulierend oder beruhigend ausfallen, was eine eindeutige Einordnung erschwert.
1. Botanische Herkunft
Mitragyna speciosa wächst in vielen Regionen Südostasiens, insbesondere in Thailand, Indonesien, Malaysia und Papua-Neuguinea.
Dort wird Kratom seit Generationen als Naturheilmittel verwendet. Die Menschen kauen frische Blätter oder bereiten einen Tee daraus zu, um Müdigkeit und Schmerzen entgegenzuwirken. In einigen Regionen ist Kratom Teil von Ritualen oder wird gegen Durchfall und Husten eingesetzt. Die Bäume tragen außerdem zur Artenvielfalt bei, indem sie Schatten und Lebensraum für Tiere bieten. Der Großteil des weltweit gehandelten Kratoms wird immer noch von Kleinbauern geerntet und exportiert.
2. Chemische Zusammensetzung
Neben zahlreichen anderen Alkaloiden sind Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin die wichtigsten Wirkstoffe von Kratom.
Diese bestimmen maßgeblich, ob Kratom mehr als Stimulans oder eher wie ein Opioid wirkt. Unterschiedliche Sorten und Anbaubedingungen führen zu variierenden Alkaloid-Gehalten – deshalb können die Effekte zwischen einzelnen Produkten sehr unterschiedlich ausfallen. Das Verständnis über die genaue Zusammensetzung ist gerade für uns als Konsumenten und Forschende besonders wichtig, da es Rückschlüsse auf Wirkung, Sicherheit und Risiken erlaubt.
3. Pharmakologische Eigenschaften
Mitragynin und seine verwandten Verbindungen binden an Opioidrezeptoren im Gehirn – allerdings anders als Morphin oder Heroin. Niedrige Dosen schenken uns einen Energieschub und fördern die Konzentration, während höhere Mengen überwiegend entspannende oder sedierende Effekte hervorrufen. Erste Studien liefern Hinweise darauf, dass Kratom möglicherweise bei Schmerzen oder dem Entzug von Opioiden unterstützend sein könnte. Dennoch bleibt ein großer Forschungsbedarf, um Chancen und Risiken besser abzuschätzen.
4. Außergewöhnliches Wirkprofil
Kratom zeigt sowohl stimulierende als auch opioidähnliche Eigenschaften – und unterscheidet sich dadurch stark von klassischen Substanzen. Gerade diese Mischung macht Kratom einzigartig und sorgt für Unsicherheiten bei der Einordnung. Wer nach Alternativen sucht, sieht darin möglicherweise Vor- und Nachteile. Klare Richtlinien und fundierte Informationen fehlen bislang noch.
Hilft Kratom bei Schmerzen?
Die schmerzlindernde Wirkung von Kratom wird intensiv diskutiert. In Südostasien greifen Menschen seit Generationen auf Kratom zurück, um Schmerzen zu reduzieren oder die Arbeit auf dem Feld zu erleichtern. Auch heute schwören viele darauf, dass Kratom Schmerzen lindert – manche ersetzen damit sogar verschreibungspflichtige Schmerzmittel. Allerdings machen viele darauf aufmerksam, dass die Wirkung individuell verschieden ist: Während einige eine schnelle und deutliche Linderung erleben, berichten andere von kaum einer Wirkung oder Nebenwirkungen. Die wissenschaftliche Forschung steckt noch in den Anfängen, doch Tierstudien deuten darauf hin, dass Kratom großes Potenzial in der Schmerzlinderung besitzt. Zahlreiche Erfahrungsberichte bestätigen diese Vermutung.
Wie wirkt Kratom im Körper?
Die Hauptalkaloide in Kratom, Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin, docken an die Opioidrezeptoren im Gehirn und Körper an. Ähnlich wie klassische Opioide – allerdings nicht so stark. Dadurch können Schmerzsignale gehemmt und ein Gefühl von Ruhe oder leichter Euphorie vermittelt werden. Im Gegensatz zu stärkeren Opioiden wie Morphin oder Heroin wirkt Kratom weniger berauschend und birgt ein geringeres Abhängigkeitsrisiko. Für viele bedeutet das: Sie spüren eine schmerzlindernde Wirkung, ohne gleich eine Suchtgefahr einzugehen. Trotzdem ist Kratom nicht ungefährlich.
Dosierung macht den Unterschied
Die Wirkung von Kratom hängt maßgeblich von der eingenommenen Menge ab. In niedrigen Dosen wirkt es eher aktivierend: Wir fühlen uns konzentrierter und wacher. Höhere Dosen hingegen führen zu Entspannung und Müdigkeit – manche empfinden diese sedierende Wirkung als hilfreich gegen Schmerzen. Wer jedoch zu viel nimmt, riskiert Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Atemprobleme. Deshalb ist es wichtig, sich langsam heranzutasten und niedrig zu dosieren. So lassen sich unerwünschte Effekte oft vermeiden. Wissen und verantwortungsvoller Umgang sind hier entscheidend.
Was berichten Nutzer*innen?
- Viele empfinden Kratom als unterstützend bei chronischen Schmerzen.
- Einige konnten dadurch ihre Medikamente reduzieren oder ganz absetzen.
- Oft wird von besserer Stimmung und mehr Lebensqualität berichtet.
- Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Verstopfung und Kopfschmerzen.
- Es gibt aber auch Stimmen, die keine Wirkung oder ein unangenehmes Gefühl erleben.
Die Berichte über Kratom und Schmerzen sind vielfältig. Manche erleben deutliche Verbesserungen, bei anderen bleibt die Wirkung aus. Nebenwirkungen und die individuelle Körperchemie spielen dabei eine große Rolle. Dennoch gilt: Einzelfallberichte ersetzen keine wissenschaftlichen Studien. Solange groß angelegte Untersuchungen fehlen, bleibt offen, bei wem und wie gut Kratom wirklich hilft.
Erfahrungsberichte im Überblick
Name | Schmerzart | Linderung | Nebenwirkungen | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|
Anna, 32 | Rückenschmerzen | Deutlich | Leichte Übelkeit | Schmerzmittel abgesetzt |
Samir, 44 | Arthrose | Mittelmäßig | Verstopfung, trockener Mund | Tägliche, niedrige Dosis |
Rafael,27 | Nervenschmerzen | Keine | Unruhe, Schlafstörungen | Keine Linderung, Anwendung beendet |
Mei, 51 | Fibromyalgie | Gut | Keine | Besserer Schlaf und Stimmung |
Wird Kratom in Drogentests erkannt?
Kratom wird in Standard-Drogentests selten erkannt. Nur spezielle Labortests können Kratom und seine Metaboliten nachweisen.Kratom im Vergleich zu Opioiden
Kratom und Opioide wirken zwar ähnlich, aber auf unterschiedliche Weise. Beide können bei Schmerzen helfen, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Immer mehr Menschen sehen in Kratom eine Alternative zu verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln, während die Wissenschaft sich noch mit den genauen Wirkmechanismen beschäftigt. Hier vergleichen wir für euch direkt, wie sich Kratom und Opioide bei Suchtpotenzial, Atemdepression und Nebenwirkungen unterscheiden.
Faktor | Kratom | Verschreibungspflichtige Opioide |
---|---|---|
Suchtpotenzial | Mittel, weniger ausgeprägt | Hoch, starke Abhängigkeitsgefahr |
Atemdepression | Gering bis mittel bei hoher Dosis | Hoch, schon bei normaler Dosierung |
Nebenwirkungen | Übelkeit, Müdigkeit, Verstopfung | Müdigkeit, Verstopfung, Juckreiz |
Entzugserscheinungen | Möglich, meist milder | Ja, oft sehr stark |
Suchtpotenzial
Auch Kratom kann abhängig machen – vor allem, wenn es regelmäßig in höheren Dosen eingenommen wird. Viele nutzen Kratom als Unterstützung beim Ausstieg aus Opioiden, doch auch hier können sich Gewohnheiten entwickeln. Entzugssymptome zeigen sich häufig als Muskel- und Gliederschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Schlaflosigkeit – ähnlich wie beim Entzug von Opioiden.
Allerdings erleben Nutzer von Kratom den sogenannten „Suchtkick" in der Regel schwächer als bei klassischen Schmerzmitteln. Für die meisten bleibt das starke Verlangen oder Gefühl des Kontrollverlusts aus, wie es bei verschreibungspflichtigen Opioiden vorkommt. Dennoch ist Vorsicht geboten. Wer Kratom als Alternative in Erwägung zieht, sollte die Risiken kennen – besonders, wenn es dabei helfen soll, von Opioiden loszukommen.
Atemdepression
Das größte Risiko verschreibungspflichtiger Opioide ist eine Atemdepression, die lebensgefährlich werden kann – besonders in Kombination mit Beruhigungsmitteln oder Alkohol. Auch Kratom kann die Atmung verlangsamen, aber meist nur bei sehr hohen Mengen. Kritisch wird es ab etwa 10 Gramm pro Einnahme; die meisten Meldungen sind jedoch weniger schwerwiegend.
Wer jedoch Kratom zusammen mit Alkohol, Benzodiazepinen oder anderen Beruhigungsmitteln nimmt, riskiert ernste Komplikationen. Besonders, wenn bereits Herz- oder Lungenprobleme bestehen, sollte man sein Atmen unter Kratom genau beobachten. Berichte bei Giftnotrufzentralen zeigen, dass die allermeisten ernsthaften Probleme durch die Kombination verschiedener Stoffe ausgelöst werden.
Nebenwirkungen im Überblick
- Übelkeit
- Müdigkeit oder Benommenheit
- Verstopfung
- Trockener Mund
- Schwitzen
- Appetitlosigkeit
Einige Nebenwirkungen überschneiden sich mit denen klassischer Schmerzmittel wie vermehrte Müdigkeit und Verdauungsbeschwerden. Opioide führen öfter zu Juckreiz, während allergische Reaktionen auf Kratom eher selten bleiben. Bei längerem, regelmäßigem Konsum können unter anderem Leberprobleme und hormonelle Veränderungen auftreten. Ernsthafte Nebenwirkungen sind insgesamt selten, aber möglich – vor allem bei chronischem Gebrauch.
Wir empfehlen jedem, der sich für Kratom interessiert, sich ausführlich über Risiken und Nebenwirkungen zu informieren und abzuwägen, ob und wie ein Einsatz verantwortlich gelingen kann – gerade, wenn ein Umstieg von Opioiden geplant ist.
Die regulatorische Spaltung
Kratom bewegt sich in einer rechtlichen Grauzone. Die Vorschriften unterscheiden sich von Region zu Region, was zu Unsicherheiten bei Verbraucher:innen, Händler:innen und Politik führt. Dieses Gefälle zeigt, wie schwierig es ist, beim Thema Kratom auf einen Nenner zu kommen – vor allem, wenn Wissenschaft, Tradition und Gesundheit aufeinandertreffen.
Weltweite Ansichten
Unterschiedliche Länder bewerten Kratom äußerst verschieden. In sechs US-Bundesstaaten – Vermont, Rhode Island, Wisconsin, Arkansas, Indiana und Alabama – ist Kratom komplett verboten. Die meisten anderen Staaten erlauben Kratom zumindest als reguliertes pflanzliches Mittel. Selbst in Südostasien, wo Kratom ursprünglich herkommt, ist der Konsum etwa in Thailand und Malaysia illegal – obwohl die Pflanze dort seit Jahrhunderten im Alltag genutzt wird. In Europa gibt es keine einheitliche Linie: Während einige Länder Kratom tolerieren, haben etwa Dänemark und Schweden es verboten.
Die Gründe für die jeweiligen Gesetze sind kulturell geprägt. In den USA sorgt Kratom als mögliche Opioid-Alternative immer wieder für Diskussionen. In Südostasien steht dagegen vor allem die Angst vor Abhängigkeit im Fokus – trotz langer Tradition des Konsums.
Auch internationale Organisationen wie die WHO behalten Kratom im Blick, haben aber bislang keine globalen Regulierungen verabschiedet. Die Entscheidung liegt weiterhin bei den einzelnen Ländern. Vielleicht ändert sich das Bild, wenn das weltweite Interesse an pflanzlicher Medizin wächst – und damit auch der Umgang mit Kratom.
Wissenschaftliche Kontroverse
Die Forschung zu Kratom steckt noch in den Kinderschuhen. Viele Wissenschaftler:innen sind uneinig, wie sicher oder hilfreich Kratom tatsächlich ist. Während einige darauf hoffen, dass es bei der Entwöhnung von Opioiden unterstützen kann, warnen andere vor möglichen Langzeitfolgen und dem Risiko von Entzugserscheinungen, zu denen Schüttelfrost, Muskelschmerzen und starke Erschöpfung zählen können.
Weitreichende Studien fehlen bislang. Ohne fundierte Daten fällt es Entscheidungsträger:innen schwer, sinnvolle Gesetze zu entwickeln. In der Forschung herrscht beinahe bei jedem Aspekt Uneinigkeit – vom potenziellen Nutzen über die Gefahren bis hin zum realen Risiko.
Ein Konsens existiert jedoch: Entscheidend sollten Fakten sein – nicht Angst oder übertriebene Erwartungen. Solange es keine besseren Studien gibt, wird die Diskussion andauern.
Blickwinkel auf die öffentliche Gesundheit
Fachleute machen sich Sorgen um die Risiken, die von Kratom ausgehen. Die FDA hat bereits darauf hingewiesen, dass Kratom-Produkte verunreinigt sein können und Nebenwirkungen verursachen, weil es kaum Vorgaben zu Herstellung und Verkauf gibt.
Jede:r hat das Recht zu wissen, was er oder sie konsumiert. Ein wenig Aufklärung hilft dabei, Risiken zu erkennen – von gefälschten Produkten bis hin zu gefährlichen Mischungen.
Unser Ansatz sollte Schadensminimierung sein. Menschen verlässlich und offen zu informieren, ist wirksamer als Verbote.
Der natürliche Irrtum
Viele von uns gehen davon aus, dass alles aus Pflanzen automatisch harmlos ist. Besonders beim Thema Kratom führt dieser Glaube oft zu einer unrealistischen Einschätzung der Risiken. Aber: Natürlich bedeutet nicht automatisch sicher. Es gibt zahlreiche pflanzliche Stoffe – und Kratom gehört dazu –, die ernsthafte Gefahren bergen können. Wenn wir Kratom als eine „natürliche“, ungefährliche Lösung betrachten, laufen wir Gefahr, Nebenwirkungen zu verharmlosen oder potenzielle Risiken zu übersehen.
Risiken pflanzlicher Produkte
Pflanzlich heißt nicht risikofrei. Kratom kann Verstopfung, Magenbeschwerden oder Müdigkeit auslösen. Einige Nutzer berichten zudem von Entzugserscheinungen nach dem Absetzen. Wer Kratom mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln kombiniert, riskiert zusätzliche, schwer kalkulierbare Nebenwirkungen – gerade beim eigenständigen Einsatz gegen Schmerzen, Angst oder Depressionen.
Entscheidend ist auch, wo wir Kratom kaufen. Während einige Anbieter Wert auf Qualität legen, sparen andere an allen Ecken oder mischen Zusätze bei. Wie bei anderen pflanzlichen Präparaten ersetzt auch Kratom keine fachärztliche Beratung. Ohne klare Belege oder ärztliche Begleitung damit die eigene Gesundheit zu verbessern, ist riskant.
Verunreinigte Produkte
Kratom kann mit Schwermetallen, Bakterien oder anderen Medikamenten verunreinigt sein. Gerade ungeprüfte Produkte aus nicht regulierten Quellen bergen große Gefahren: Immer wieder wurden Rückrufe wegen Salmonellen oder Blei bekannt. Besonders beim Online-Kauf ohne unabhängige Laborprüfung steigt das Risiko für schadstoffbelastete Ware.
Wir sollten daher immer auf laborgeprüftes, transparent hergestelltes Kratom setzen. Seriöse Marken legen Testergebnisse offen. Trotzdem verzichten viele darauf, weil sie meinen, das Natürliche sei immer sicher.
Unregulierter Markt
Ein weiterer Risikofaktor ist der unregulierte Kratom-Markt: Ohne klare Vorschriften kann jeder Kratom vertreiben – ohne Qualitätskontrollen. So landen leicht gefälschte oder gestreckte Produkte bei uns Konsument:innen. Wer Kratom online bestellt, kann selten sicher sein, was wirklich drin ist.
Darum gilt: Herkunft prüfen, auf unabhängige Testergebnisse achten und auf echte Erfahrungsberichte setzen. Indem wir uns für strengere Vorgaben stark machen, können wir alle sicherer unterwegs sein. Klare Regeln und verlässliche Qualität helfen uns, verantwortungsbewusst zu konsumieren.
Ein Blick in die Zukunft
Kratom bewegt sich zwischen traditionellem Wissen und moderner Wissenschaft. Seine Anwendung verbreitet sich zügig – für manche ist es eine Hoffnung bei Schmerzen, schlechter Stimmung oder sogar beim Entzug von Opioiden. Auf unserem Weg nach vorne brauchen wir offene Augen, Aufgeschlossenheit und ein Bewusstsein für Chancen und Risiken.
Therapeutisches Potenzial
Viele von uns greifen zu Kratom, wenn herkömmliche Mittel gegen Schmerzen versagen. Erste Studien deuten darauf hin, dass es chronische Beschwerden lindern könnte, und manche nutzen Kratom auch bei Nervosität oder leichter Depression. Das macht uns hoffnungsvoll, doch bislang gibt es überwiegend Erfahrungsberichte oder kleine Forschungsreihen. Einige Wissenschaftler möchten herausfinden, ob Kratom beim Ausstieg aus Abhängigkeiten von starken Schmerzmitteln unterstützt – besonders um Entzugserscheinungen abzumildern. Doch die Datenlage ist noch zu dünn. Klinische Studien sind dringend nötig, um zu verstehen, wer Kratom nutzen sollte, in welcher Dosierung und wie sicher es langfristig wirklich ist. Für uns heißt verantwortungsvoller Umgang: Wir warten auf solide Daten, bevor wir Kratom als Wundermittel empfehlen.
Fehlende Forschung
Viele Fragen rund um Kratom bleiben offen. Meistens stammen Studien aus kleinen Gruppen oder sie sind schlecht strukturiert, was die Ergebnisse wenig verlässlich macht. Langfristige Auswirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind kaum erforscht. Einige warnen sogar vor schwerwiegenden Nebenwirkungen – wie Krampfanfällen, Leberschäden oder im schlimmsten Fall Todesfällen, besonders bei hohen Dosen oder Mischkonsum. Gleichzeitig gibt es zu wenig finanzielle Mittel für umfassende Studien, und die gesetzlichen Regelungen entwickeln sich noch. Diese Wissenslücken zu schließen, wirkt sich positiv für Verbraucher und Ärzte aus: So lassen sich bessere Entscheidungen treffen und vernünftige Empfehlungen definieren.
Informierte Anwendung
Wer Kratom in Erwägung zieht, sollte sich zunächst sorgfältig informieren – am besten mit nüchternem Blick und zuverlässigen Quellen, statt Mythen oder Panikmache. Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen und Nebenwirkungen zu beobachten. Kratom sollte nicht unüberlegt mit anderen Mitteln kombiniert werden. Da sich der Wissensstand und die Gesetzeslage immer wieder verändern, ist es für uns ratsam, regelmäßig auf dem Laufenden zu bleiben. So kann Kratom verantwortungsvoll und möglichst sicher eingesetzt werden.
Fazit
Kratom ist ein ganz eigenes Thema. Viele ordnen es den Opiaten zu, doch es wirkt anders als starke Schmerzmittel. Viele von uns greifen aus unterschiedlichen Gründen darauf zurück – etwa zur Linderung von Schmerzen, zur Entspannung oder einfach, um mehr Energie zu spüren. Auch wenn Kratom natürlich erscheint, heißt das nicht automatisch, dass es ungefährlich ist. Die Gesetzeslage verändert sich ständig, und auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse entwickeln sich noch weiter. Wir sollten aufmerksam bleiben, regelmäßig recherchieren, miteinander ins Gespräch gehen und kritisch hinterfragen. Es lohnt sich, informiert zu bleiben – denn die Geschichte rund um Kratom geht weiter.
Häufig gestellte Fragen
Ist Kratom ein Opioid?
Kratom selbst ist kein Opioid, aber seine Wirkstoffe docken an denselben Rezeptoren im Gehirn an wie klassische Opioide. Darum wird es manchmal mit ihnen verglichen.
Kann Kratom als Schmerzmittel verwendet werden?
Viele Menschen nutzen Kratom, um Schmerzen zu lindern. Es zeigt ähnliche Effekte wie Opioide, allerdings ist die Studienlage dazu noch dünn, und Risiken bestehen weiterhin.
Worin unterscheidet sich Kratom von herkömmlichen Opioiden?
Kratom stammt aus einer Pflanze, während klassische Opioide meist aus dem Schlafmohn gewonnen oder synthetisch hergestellt werden. Die Zusammensetzung und rechtliche Einstufung unterscheiden sich deutlich.
Ist Kratom weltweit legal?
Die rechtliche Lage von Kratom ist international sehr unterschiedlich. In einigen Ländern ist es verboten, in anderen erlaubt oder reguliert. Informiert euch vor dem Konsum immer über die aktuellen Bestimmungen vor Ort.
Kann Kratom abhängig machen?
Langfristiger oder regelmäßiger Konsum von Kratom kann zu Abhängigkeit und Entzugserscheinungen führen. Wie hoch das Suchtpotenzial genau ist, wird derzeit noch erforscht.
Ist Kratom eine natürliche Alternative zu Opioiden?
Kratom gilt als „natürliches“ Produkt, doch das heißt nicht automatisch, dass es sicher ist. Die Risiken und Vorteile werden noch geprüft und bewertet.
Welche Risiken gibt es beim Gebrauch von Kratom?
Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Abhängigkeit, Übelkeit, Verstopfung und in seltenen Fällen schwerwiegende gesundheitliche Probleme. Sprecht vor der Anwendung immer mit einer Ärztin oder einem Arzt.