Kratom Dosierung: Was du wissen musst
Viele Menschen, die neu mit Kratom sind, fragen sich, wie viel sie davon nehmen sollten. Die Wahrheit ist: Es gibt keine universell „richtige Dosis“. Was sich angenehm anfühlt, hängt stark von Körpergewicht, Toleranz, Sortentyp, Empfindlichkeit und vom individuellen Verwendungszweck ab. Eine zu geringe Menge kann kaum spürbar sein, während zu viel schnell Übelkeit oder andere unangenehme Effekte verursachen kann.
Dieser Artikel beleuchtet typische Dosierungsmuster, die Wirkung verschiedener Darreichungsformen und wichtige Sicherheitsaspekte, auf die du achten solltest.
Kurzübersicht
- Geringe Mengen werden häufig als anregend beschrieben, höhere eher als entspannend.
- Die Wirkung setzt je nach Produkt, Nahrungsaufnahme und Stoffwechsel unterschiedlich schnell ein. Pulver wirkt meist langsamer, Extrakte schneller.
- Viele Nutzer beginnen mit niedrigen Mengen und passen diese schrittweise an, anstatt gleich hoch zu dosieren.
- Harm-Reduction-Ansätze beinhalten u. a. das Beobachten der Wirkung, ausreichende Pausen, das Vermeiden von Mischkonsum und die Verwendung laborgetesteter Produkte.
Warum die Kratom-Dosierung wichtig ist
Die Wirkung von Kratom verändert sich deutlich je nach eingenommener Menge. Bei niedrigeren Dosierungen berichten viele Nutzer von einer eher stimulierenden, energetischen Wirkung, bei höheren Mengen dagegen von Entspannung.
Da sich die Alkaloidkonzentration zwischen Sorten, Anbaugebieten, Chargen und Produktarten unterscheidet, kann die gleiche „Menge“ sehr unterschiedlich wirken. Eine Übersicht typischer subjektiver Beschreibungen:
- Zu wenig: Kaum oder nur leicht spürbare Wirkung
- Zu viel: Kann Übelkeit, Schwindel oder Unwohlsein auslösen – besonders bei häufiger Einnahme
- Sorte zählt: Rote, grüne und weiße Sorten unterscheiden sich in ihren Alkaloidprofilen
- Form zählt: Pulver, Kapseln und Extrakte variieren in Stärke und Wirkungsdauer
Diese Faktoren zu verstehen, kann helfen, Risiken zu reduzieren – insbesondere bei häufigem oder höher dosiertem Konsum.¹
Wie lange dauert es, bis eine Standarddosis wirkt?
Die Wirkdauer variiert individuell, da Verdauung, Nahrungsaufnahme, Stoffwechsel und Produktart eine Rolle spielen. Dennoch berichten viele Nutzer von ähnlichen Zeitfenstern:
- Pulver: ca. 15–30 Minuten auf nüchternen Magen; Wirkung hält meist 4–6 Stunden an
- Kapseln: ca. 30–60 Minuten, da die Hülle erst im Magen aufgelöst werden muss
- Extrakte: ca. 5–15 Minuten; schnellere, aber kürzere Spitzenwirkung
- Esswaren/Tee: ca. 30–45 Minuten; Nahrungsaufnahme kann den Wirkungseintritt verzögern
Ein bewährter Harm-Reduction-Tipp: Gib deinem Körper ausreichend Zeit, bevor du nachdosierst. Viele Nutzer warten mindestens 60–90 Minuten, bevor sie über eine zweite Einnahme nachdenken.²
Allgemeine Kratom-Dosierungsrichtlinien
Es gibt keine offiziellen, standardisierten Dosierungsempfehlungen für Kratom. Die folgenden Bereiche basieren auf Nutzerberichten und sind keine medizinischen Ratschläge. Empfindlichkeit, Sortentyp, Produktqualität, Toleranz und persönliche Physiologie beeinflussen die Wirkung stark.³
Niedrige Dosis (1–2 g): Energie / Fokus
Wird häufig als leichte Stimulation und erhöhte geistige Wachheit beschrieben. Viele bevorzugen weiße oder hellgrüne Sorten in diesem Bereich.
Mittlere Dosis (2–5 g): Ausgeglichenheit / Wohlbefinden
Wirkt oft entspannend und ausgleichend, mit leichter Verbesserung der Stimmung und körperlichen Leichtigkeit. Grüne und rote Sorten werden hier oft genannt.
Hohe Dosis (5–10 g): Entspannung
Deutlich stärkere Entspannung, jedoch auch höheres Risiko für Nebenwirkungen und Toleranzbildung. Regelmäßiger hoher Konsum kann die Abhängigkeitsgefahr erhöhen. Dosen über 8 g sind häufiger mit Übelkeit oder Schwindel verbunden; Harm-Reduction-Communitys raten davon ab, dauerhaft sehr hohe Mengen zu nehmen.⁴
Wie du deine ideale Kratom-Dosis findest
Die passende Dosis hängt von vielen Faktoren ab – Körpergewicht, Toleranz und Sortenmerkmale sind entscheidend. Es gibt keine einheitliche „Standardmenge“, die für alle passt.⁵
Nach Toleranz
Regelmäßiger Gebrauch kann die Toleranz erhöhen, was wiederum das Risiko unerwünschter Effekte steigert. Viele Harm-Reduction-Quellen empfehlen Pausen und Ruhetage.
- Anfänger: 1–2 g – vorsichtig herantasten
- Fortgeschrittene: 2–5 g – häufig genannter Funktionsbereich
- Erfahrene Nutzer: 5–10 g – verträglicher, aber höhere Nebenwirkungsgefahr
Ein einfaches Einnahmetagebuch (Sorte, Menge, Zeitpunkt, Nahrungsaufnahme, Wirkung) hilft, Muster zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.⁶
Nach Sorte
Die Farbe gibt keinen garantierten Hinweis auf Wirkung oder Stärke, doch Nutzer beschreiben oft diese Tendenzen:
- Weiße Adern: Energie, Fokus, Wachheit
- Gelbe Adern: Mischung aus weißer und grüner Wirkung
- Grüne Adern: Ausgewogene Vielseitigkeit
- Rote Adern: Entspannung, körperliches Wohlbefinden
Diese Einschätzungen stammen aus Community-Berichten, nicht aus klinischen Studien. Selbst innerhalb derselben Farbkategorie können Unterschiede bestehen.⁷
Kratom-Extrakt vs. Pulver-Dosierung
Extrakte können deutlich stärker wirken als Pulver, und die Potenz variiert stark zwischen Marken und Chargen. Daher empfehlen viele Harm-Reduction-Gruppen, deutlich unter der angegebenen Portionsgröße zu starten.
Oft genügt ein Viertel oder die Hälfte der empfohlenen Menge – kleine Messfehler können hier große Unterschiede machen. Eine digitale Feinwaage ist dringend zu empfehlen.
Für Einsteiger ist Pulver meist der bessere Ausgangspunkt, da es leichter dosierbar und individuell anpassbar ist.⁸
Maximale Tagesmenge und Sicherheitshinweise
Es gibt keine offiziell festgelegte sichere Tageshöchstmenge für Kratom. Höhere oder häufige Einnahmen stehen im Zusammenhang mit erhöhten Nebenwirkungs- und Abhängigkeitsrisiken. Deshalb liegt der Fokus vieler Harm-Reduction-Gruppen weniger auf einer festen Zahl, sondern auf verantwortungsvollen Konsumgewohnheiten.
- Pausen von mindestens 4–6 Stunden zwischen den Einnahmen
- Begrenzung der täglichen Einnahmen zur Toleranzkontrolle
- Kein Mischkonsum mit Alkohol, Benzodiazepinen oder anderen Sedativa
- Ausreichend Wasser trinken und Ruhetage einplanen
- Laut britischen Toxikologieberichten wurden zwischen 2018–2023 nur sehr wenige Todesfälle mit Mitragynin in Verbindung gebracht
Kratom sollte nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden. Menschen mit Lebererkrankungen sollten grundsätzlich darauf verzichten.
Woran du erkennst, dass du zu viel genommen hast
Meist merkt man schnell, wenn man die persönliche Wohlfühlgrenze überschritten hat. Typische Anzeichen sind Übelkeit, Schwindel („Kratom Wobble“), erhöhter Puls, Schwitzen, starke Müdigkeit oder Reizbarkeit.
Bei ernsthaften Symptomen wie Brustschmerzen, Verwirrtheit oder deutlich ungewöhnlichem Unwohlsein sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Kratom-Dosierungstabelle (Nutzerberichte)
| Dosierungsstufe | Gramm (Pulver) | Typische Wirkung | Häufige Sorten |
|---|---|---|---|
| Niedrig | 1–2 g | Energie, Fokus | Weiße Adern |
| Mittel | 2–5 g | Stimmung / Wohlbefinden | Grüne oder gelbe Adern |
| Hoch | 5–10 g | Starke Entspannung | Rote Adern |
Beim Testen neuer Produkte oder Sorten gilt: immer niedrig beginnen – das ist eine der wichtigsten Grundregeln in der Harm-Reduction-Community.
Deine ideale Kratom-Dosis finden: Kurzfassung
- Beginne mit der kleinsten praktikablen Menge und erhöhe nur langsam
- Verwende eine digitale Waage für präzise Messung
- Führe ein einfaches Einnahmetagebuch (Sorte, Menge, Zeit, Wirkung)
- Lass jeder Dosis ausreichend Zeit (60–90 Minuten), bevor du nachdosierst
- Kein Mischkonsum mit anderen Substanzen oder Produktarten
- Trinke genug Wasser und plane Ruhetage ein
- Wähle nur vertrauenswürdige, laborgeprüfte Produkte
Kratom-Dosierung ist individuell und hängt von Biologie, Form, Häufigkeit und Produktqualität ab. Mehr ist nicht automatisch besser – langsames, bewusstes Herantasten ist der sicherste Weg.
Wenn du Kratom ausprobieren möchtest, geh langsam vor, beobachte deinen Körper und setze auf Qualität, Konsistenz und Mäßigung. So kannst du die besten langfristigen Ergebnisse erzielen und Risiken vermeiden.
Sicherheits- & Rechtshinweis: Kratom ist nicht als Arzneimittel zugelassen. Die rechtliche Lage variiert je nach Land, und die Wirkung unterscheidet sich individuell. Dieser Leitfaden dient ausschließlich zu Informationszwecken.
Zuletzt geprüft: 01/11/2025
Redaktion: Azarius Redaktionsteam
Referenzen
- Kratom. NCCIH. Published April 2022. https://www.nccih.nih.gov/health/kratom ⬆️ Zurück zum Text
- World Health Organization. Kratom (Mitragyna speciosa), mitragynine, and 7-hydroxymitragynine: pre-review report. 2021. WHO ⬆️ Zurück zum Text
- Office for National Statistics (UK). Freedom of Information request: kratom/mitragynine-related deaths England & Wales 2018–2023. ONS ⬆️ Zurück zum Text
- U.S. Food & Drug Administration. Kratom-related adverse event reports (CAERS). 2023. FDA ⬆️ Zurück zum Text
- Henningfield JE, Grundmann O, Huestis MA, Smith KE. Kratom safety and toxicology in the public health context: research needs to better inform regulation. Frontiers in Pharmacology. 2024;15. https://doi.org/10.3389/fphar.2024.1403140 ⬆️ Zurück zum Text
- Huestis MA, Brett MA, Bothmer J, Atallah R. Human Mitragynine and 7-Hydroxymitragynine Pharmacokinetics after Single and Multiple Daily Doses of Oral Encapsulated Dried Kratom Leaf Powder. Molecules. 2024;29(5):984-984. https://doi.org/10.3390/molecules29050984 ⬆️ Zurück zum Text
- Smith KE, Rogers JM, Dunn KE, et al. Searching for a Signal: Self-Reported Kratom Dose-Effect Relationships Among a Sample of US Adults With Regular Kratom Use Histories. Frontiers in Pharmacology. 2022;13. https://doi.org/10.3389/fphar.2022.765917 ⬆️ Zurück zum Text
- United States Drug Enforcement Administration. Kratom. 2019. DEA ⬆️ Zurück zum Text







